Römerwaren & Legionärswaffen: Authentische Ausrüstung für Enthusiasten

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Das römische Kaiserreich und Ihre Legionen

Nach der Heeresreform Marius wandelten sich die römischen Legionen von einer Berufsarmee zu einem stehenden Heer.
Die Standardgröße einer Legion betrug unter Kaiser August ca. 5.500 Mann.
Auf Feldzügen kam meistens noch einmal die gleiche Anzahl an Auxiliartruppen (Hilfstruppen) hinzu. 

Der einzelne Legionär (miles legionarius) trug neben seiner Rüstung, Waffen und der Kleidung, die ca. 30 kg wogen, noch sein Marschgepäck von ca. 18 kg mit sich.

Zum Schutz des Kopfes trug der römische Soldat einen Legionärshelm (galea bzw. cassis). Nach der ursprünglich einfachen Lederhaube setzte sich im 2. Jahrhundert v.Chr. der Montefortino-Helm durch. Dieser Legionärshelm wurde ca. 30 v.Chr. durch den Coolus-Helm abgelöst.
Aus ihm entwickelten sich die Weisenau-Helme und der Hagenau-Typus.
Der Centuriohelm trugt, zur besseren Übersicht in Kampf, einen Helmbusch (crista) quer zum Helm.

Zum Schutz des Torsos gegen Schnitt- und Stichverletzungen trug der römische Legionär einen Körperpanzer (lorica).
Von den Kelten übernahmen die Römer das Kettenhemd (lorica hamata). Außerdem wurde der Schuppenpanzer (lorica squamata) eingesetzt.
In der Kaiserzeit entwickelte die römische Armee einen eigenen Schienenpanzer (lorica segmentata), der etwas leichter als das Kettenhemd war und sich in Masse fertigen ließ.
Das römische Kettenhemd blieb aber noch bis ins späte Mittelalter im Gebrauch.

Unter der Rüstung trugen die Legionäre ein Wams aus gepolstertem Stoff oder Leder (subarmalia). Diese Poslsterung bot einen höheren Tragekomfort und schützte den Legionär vor Prellungen durch Schläge auf die Rüstung.
Der wichtigste Schutz des römischen Legionärs war das Scutum (Römerschild). Dieser große, gewölbte Holzschild war rechteckig und aus mehren Lagen Holzplatten gefertigt.
Bespannt wurde der Legionärsschild mit Leinen oder Leder und dann mit den Symbolen der jeweiligen Legion bemalt.
Ein auf der Vorderseite angebrachter Schildbuckel (umbo) schützte die Hand vor Schlägen.
Auf dem Marsch trug der Legionär den Schild über der linken Rückenseite.

Zu der Standardbewaffnung der Legionäre gehörten das Kurschwert (gladius), der Wurfspeer (pilum) und der Legionärsdolch (pugio).
Das, beidseitig geschliffene, Kurschwert war eine Stichwaffe mit einem Griff aus Holz oder Knochen. Die wohl bekanntesten Schwerttypen sind das Mainz-Gladius und das Pompeji-Römerschwert.
Durch den flachen Schwertknauf konnte das Mainz-Römerschwert direkt am Legionärsgürtel (cingulum) getragen werden.
Das Pompeji Gladius trug man an einem Schulterriemen (Balteus).
Für die römische Kavallerie wurde das römische Langschwert (spatha) in den Legionen eingeführt.

Der Wurfspeer war ein antiker "Wegwerfartikel": Die Legiäre schleuderten diesen, aus ca. 20 mtr. Entfernung auf die feindlichen Einheiten.
Die Metallspitze des pilums durchdrang die generischen Schilde und konnte aufgrund der Form nicht mehr herausgezogen werden. Außerdem war der lange Schaft aus weichem Eisen gefertigt und verbog sich durch sein Eigengewicht, so dass der gegnerische Schild unbrauchbar wurde und der Speer nicht mehr zurück geworfen werden konnte.
In der Regel trugen die Legionäre 2 unterschiedlich schwere Wurfspeere.

Der Römerdolch (pugio) war eine Reservewaffe für den absoluten Notfall. Da er im Kampf nur sehr selten zum Einsatz kam war er oftmals reich verziert.
Die Mannschaftsdienstgrade trugen den Legionärsdolch an der linken Hüfte, die Centurionen rechts.
Geträgen wurde der Pugio anfänglich an einem verzierten Gürtel, später am cingulum militare, dem Kriegsgürtel.

Aus vielen "Sandalenfilmen" bekannt sind sicherlich die römischen Militärschuhe (caligae). Diese Römersandalen waren mit Eisennägeln beschlagen und wurden mit einem Lederriemen geschnürt.
Da sich die Stiftnägel der Legionärssandalen abnutzten erhielten die Legionäre ein s.g. Nagelgeld (clavarium).